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Kevin Costner and Modern West in LE 04.03.10

Dank Udo, Anne  und der LVZ hatten wir gestern Abend die Gelegenheit, Hollywoodstar Kevin Costner mal „aus der Nähe“ und in einer ganz anderen Rolle, nämlich als Musiker zu betrachten.

Udo hat die Karten bei einer Telefonverlosung der LVZ gewonnen und Anne war so flexibel, kurzfristig als Babysitter einzuspringen.

So fuhren wir gegen 19 Uhr in Richtung Leipzig, holten im Peterssteinweg die Tickets ab (Rang Mitte, Reihe 2) und begaben uns an den Ort des Geschehens, ins Gewandhaus zu Leipzig.

Kurz nach 20 Uhr kam eine einsame junge Dame mit ihrer Gitarre auf die Bühne, quasi als Vorprogramm. Sie stellte sich als Sara Beck vor und hatte musikalisch einiges zu bieten. Von Eigenem, bis hin zu Billy Jean von Michael Jackson. Super Stimme und tolles Gitarrenspiel. Nach etwa fünf Liedern verabschiedete sich Sara mit dem Versprechen, später wieder zu kommen und am liebsten alle im Anschluss zu einem Plausch zu treffen.

Das Licht ging an und CDs von Sara wurden im Saal wie Popcorn zum Verkauf angeboten. Die Pause dauerte gefühlte Ewigkeiten, dann ging das Licht wieder aus und auf der Leinwand wurden, mit Musik untermalt, Filmausschnitte von Kevin Costner gezeigt. Vor allem viel Ballerei. Ich hätte sehr gut darauf verzichten können, aber da im Publikum teils begeistert aufgejuchzt wurde, scheint es gut angekommen zu sein.

Als die Leinwand sich verdunkelte, zielten die Scheinwerfer rechts neben uns ins Publikum und siehe da: Kevin persönlich bahnte sich einen Weg durch die Menge. Er zeigte sich leutselig, verteilte Hugs und Küsschen und strahlte mit den Scheinwerfern um die Wette. Das Publikum -wir eingeschlossen- verteilte kräftig Vorschusslorbeeren. Naja, vermutlich war es eher eine Hommage an den Hollywoodschauspieler. Die Stimmung war jedenfalls gut.

Zur Musik:
Die war auch ganz nett, konnte man sich gut anhören, vor allem so live. Das Gewandhaus hat allerdings etwas Stimmung killendes durch seinen Sesselaufbau. Da haben es die Künstler meines Erachtens durchweg schwerer, das Publikum von den Stühlen zu reißen als in anderen Sälen. Das hatte ich schon bei den Höhnern gemerkt und die machen wirklich Stimmungsmusik.
Costner und Band zeigten allerdings, dass sie sehr wohl imstande sind, zu begeistern und Stimmung zu machen, wenn sie es darauf anlegen.

Ich mag mich irren, aber mit der Gitarre hatte der Star selber nicht wirklich viel am Hut, trug sie mehr als Dekoration. Ob er nur andeutete zwischendurch zu spielen oder es tatsächlich tat, vermag ich von weitem nicht zu beurteilen. Einen Unterschied hörte man nicht. Klasse war der Geiger, der hat echt was drauf. Die Musiker waren durchweg gut, Costner selbst sang fast ausschließlich. Ein Lied auch im Duett mit Sara Beck, die definitiv die schönere Stimme hat, aber von Costner teilweise harsch übertönt wurde.
Die Lieder beschäftigen sich textlich überwiegend mit dem Verhältnis zwischen Männern und Frauen, stets überbrückt von launigen Kommentaren und Erklärungen, wobei ich nicht sicher bin, wieviel in Leipzig  von dem Englisch verstanden wurde. Den Reaktionen des Publikums  nach zu urteilen eher wenig. Das Publikum spiegelte fast alle Altersschichten wieder, wobei ich keine Kinder oder Teenies gesehen habe.

So um 22 Uhr ging die Band zunächst sang- und klanglos von der Bühne, um sich zurück klatschen zu lassen und einige Zugaben zu geben.
Im Anschluss blieb der Hollywood-Star noch allein auf der Bühne und gab diversen weiblichen Fans die Möglichkeit, mit ihm zu tanzen, bzw. ihn mal zu herzen, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde.

Als wir uns wieder der Tiefgarage zu wandten, sahen wir noch, dass unten im Foyer die Band Autogramme schrieb.

Fazit:
Ein gelungener Abend mit netter Musik und einem leutseligen Star, der sich für echte Fans sicher gelohnt hat.